Zum Hauptinhalt springen
Detailaufnahme eines adulten Buchdruckers.© ForstBW / Katja Gayde

Borkenkäfer-Management bei ForstBW

Borkenkäfer gehören zum Ökosystem Wald wie Vögel, Wildtiere, Insekten- und Spinnentierarten. In bewirtschafteten Wäldern ist ihre ungebremste Entwicklung gefährlich. 

Besonders wenn Sturmwurf oder Schneebruch und trocken-warme Witterung zusammentreffen, kann es ohne Gegenmaßnahmen zu einer
massenhaften Vermehrung von Borkenkäfern kommen. Gesunde Waldbestände können in der Folge großflächig absterben. Die Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes werden auf längere Zeit beeinträchtigt. Waldbesitzende sind deshalb gefordert. Es geht um Ihren Wald, um seine Vitalität und seine Leistungsfähigkeit.

 


Ziele unseres Borkenkäfer-Managements

Das Ziel des Borkenkäfermanagement ist die Erhaltung der Waldbestände und ihrer Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion (Walderhalt)Sicherung der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder.

Kennzeichen eines Käferbefalls sind:

  • Braunes Bohrmehl auf der Rinde, unter Rindenschuppen, auf Spinnweben, am Stammfuß und auf der Bodenvegetation
     
  • Harztröpfchen und Harzfluss am Stamm, vor allem am Kronenansatz
     
  • Helle Flecken, sogenannte „Spiegel“ auf der Rinde durch die Tätigkeit der Spechte, wodurch größere Rindenstücke abfallen und das helle Splintholz sichtbar wird
     
  • Charakteristische Fraßbilder unter der Rinde
     
  • Rötung
     
  • Abfall grüner oder roter Nadeln

Regelmäßige Kontrolle: Intensives Monitoring, schnelles Handeln, rascher Abtransport!

  • Rechtzeitiges Erkennen durch regelmäßiges Beobachten
  • Rasche Aufarbeitung und Holzabfuhr befallener Bäume
  • Entzug bruttauglichen Materials (z.B. Stamm- und Kronenreste) aus dem Wald:
    Bruttauglich für den Buchdrucker sind Hölzer mit frischer Rinde, mit einem Durchmesser über 7cm
  • Bei akuter Gefahr durch den kleineren Kupferstecher sind auch geringere Durchmesser kritisch
  • Intensive Beobachtung und schnellst mögliche Aufarbeitung frisch beschädigter Bäume durch Sturm oder Schneebruch sowie schwach vitaler und absterbender Bäume. 
    Sie bieten ideale Brutbedingungen und können Ausgangspunkte für Massenvermehrungen sein.
    Sind die von Borkenkäfern befallenen und bruttauglichen Hölzer identifiziert, werden sie so rasch wie möglich eingeschlagen und aufgearbeitet.

→ Kann die Holzabfuhr in Sägewerke nicht rechtzeitig erfolgen, werden verschiedene Verfahren im Rahmen des Integrierten Waldschutzes angewandt.

Holz umlagern

Das befallene oder bruttaugliche Holz wird an ungefährdete Orte zum Beispiel in reine Laubwaldgebiete, an Orte außerhalb des Waldes, die mindestens 500 Meter, 
besser 1.000 Meter von Nadelbaumbeständen entfernt liegen, abtransportiert.

Nasslagern bruttauglichen Holzes

ForstBW verfügt über eine Nasslager-Konzeption, die ständig weiterentwickelt wird.
Entrindung der befallenen Stämme, solange die Brut ausschließlich noch als Larve oder Puppe vorliegt
Hacken der Hölzer, solange die Brut ausschließlich noch als Larve oder Puppe vorliegt und die Ausschöpfung aller alternativer Maßnahmen.