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ForstBWSascha Bahlinger / ForstBW

Unser Beitrag zum Moorschutz

Moore gehören zu den vielfältigsten Lebensräumen Mitteleuropas. Verantwortlich dafür ist das dynamische Wechselspiel zwischen Wasser und Land. Im Verlauf von Jahrtausenden entstanden durch Verlandung, Versumpfung und Überflutung ganz unterschiedliche Moortypen. 
An die speziellen Verhältnisse in solchen „amphibischen“ Lebensräumen sind nur wenige Pflanzen- und Tierarten angepasst. Viele dieser Spezialisten kommen ausschließlich in Mooren vor: Sie zählen heute aufgrund des Verschwindens dieser Feuchtlebensräume zu den gefährdeten Arten. 

Für den Menschen waren Moore lange Zeit vor allem ein Hindernis. Auch zur land- und forstwirtschaftlichen Nutzung waren Moore kaum geeignet – und so wurde ein großer Teil der „Sümpfe“ systematisch entwässert, um sie land- oder forstwirtschaftlich nutzen zu können.  
Diese Eingriffe in unsere Landschaft wirken bis in die Gegenwart nach. 

Heute werden entwässerte Moore im Rahmen von Naturschutzprojekten “wiedervernässt”. Damit verbessern sich die Rahmenbedingungen für die charakteristische Tier- und Pflanzenwelt - die Moore sind wieder fähig, Kohlenstoff und Wasser in großen Mengen zu speichern. So tragen sie dazu bei, Hochwasserereignisse abzumildern und den Klimawandel abzuschwächen. 
 
In Baden-Württemberg liegt der Verbreitungsschwerpunkt der Moore im Südwestdeutschen Alpenvorland und im Schwarzwald. In unseren Waldgebieten wurden bereits mehrere Moorschutzprojekte umgesetzt. So z.B. in der Seenplatte bei Blitzenreute, im Arrisrieder Moos bei Kißlegg, im Pfrunger-Burgweiler Ried bei Ostrach oder in den Bodenmösern bei Isny. 

Aktuell ist die Renaturierung von großen Hochmoorkörpern am Kaltenbronn im Westschwarzwald geplant.