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Waldschulheim Höllhof feiert 30-jähriges Bestehen

Das Waldschulheim Höllhof im Mittelbachtal zählt zu den wichtigen waldpädagogischen Einrichtungen von Forst Baden-Württemberg (ForstBW). Seit seiner Gründung im Jahr 1993 haben hier tausende Schülerinnen und Schüler den Wald und die Forstwirtschaft hautnah erlebt.

„Waldpädagogik bedeutet Lernen im Wald und vom Wald. Baden-Württemberg hat als erstes Bundesland eine umfassende Waldpädagogik-Konzeption erarbeitet, um den Wald als außerschulischen Bildungsort zu etablieren. Forstverwaltung wie ForstBW nehmen die Aufgabe, junge Menschen mit dem Ökosystem "Wald" vertraut zu machen, sehr ernst. Als regionale Schwerpunkteinrichtungen tragen die Waldschulheime einen maßgeblichen Teil zu einer außerordentlich hochwertigen Umweltbildung in Baden-Württemberg bei“, sagte Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL, im Rahmen der Jubiläumsfeier, am Donnerstag (22. Juni), am Waldschulheim Höllhof.

Als eines von vier Waldschulheimen bei ForstBW bietet der Höllhof Schulklassen die Möglichkeit, sich über mehrere Tage gemeinsam verschiedenen Aktivitäten im und um den Wald zu widmen. Hier in der Abgeschiedenheit des Mittelbachtales bei Gengenbach im Ortenaukreis stellen die  Waldpädagogikexpertinnen und -experten von ForstBW die Schülerinnen und Schüler mit Spaß, Spiel und Bildungsangeboten immer wieder vor Herausforderungen und begeistern sie für das Ökosystem Wald. Zwei bis drei Schulklassen kommen pro Woche in den historischen Gemäuern des Höllhofes unter. Sie bleiben meist eine Woche hier – manchmal auch länger.

„Das Waldschulheim Höllhof ist im Land und darüber hinaus sehr bekannt. Viele positive Rückmeldungen und Anekdoten von Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern über die Jahre hinweg zeugen davon, dass das Team unter der Leitung von Heike Gotter hier eine großartige Atmosphäre geschaffen hat, die nicht nur zum Lernen, sondern auch zum Verweilen und Entdecken einlädt“, erklärte Max Reger, Vorstandsvorsitzender von ForstBW.

„Erfolgreiche Waldpädagogik ist nur durch den engagierten und persönlichen Einsatz der Akteure vor Ort möglich. Mein besonderer Dank gilt deshalb heute zunächst allen ehemaligen und heutigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zum Gelingen der Arbeit in den Waldschulheimen beigetragen haben und weiterhin beitragen“, bedankte sich Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL in Ihrer Festrede.

Der Höllhof hat eine bewegte Vergangenheit

Das Konzept der Waldschulheime fußt auf einer Idee aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. In Baden- Württemberg wurde diese Idee in den 60er-Jahren aufgegriffen und Anfang der 70er mit der Eröffnung des ersten Waldschulheims Burg-Hornberg in die Tat umgesetzt. Nach zwei weiteren Einrichtungen kam Anfang der 90er Jahre der Höllhof als jüngstes Waldschulheim dazu. Doch das Gemäuer kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken.

Die ersten Gebäude an dieser Stelle am Ende des kleinen Seitentals der Kinzig gehen zurück auf das 13. Jahrhundert. Sie standen vermutlich in Verbindung mit dem ehemaligen Benediktinerkloster Gengenbach. 1937 brannte das Hauptgebäude bis auf die Grundmauern nieder. Nach dem Wiederaufbau war zunächst geplant, hier die Ausbildung der Waldarbeiter unterzubringen. Diese Pläne wurden allerdings verworfen und das Gebäude diente als Flüchtlingsunterkunft und als Begegnungsstätte für die Völkerverständigung nach dem zweiten Weltkrieg. Die Idee der Ausbildungsstätte für Forstwirtinnen und Forstwirte wurde erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgegriffen.

Und eine Begegnungsstätte ist der Höllhof heute noch. „Hier begegnen Kinder und Jugendliche dem Wald, den viele von ihnen nur aus der Ferne kennen. Die Waldpädagogik wird immer wichtiger, um den Schülerinnen und Schülern vor Augen zu führen, wie der nachhaltige Umgang mit dem Wald aussieht und warum Forstwirtschaft eine wichtige Rolle im Klimawandel spielt. Hier lernen sie praktisch, wie man Bäume pflanzt und junge Bestände pflegt. Sie lernen, dass Waldarbeit anstrengend und befriedigend ist. Ich bin stolz darauf, dass wir diese Möglichkeit im Staatswald in Baden-Württemberg anbieten können“, fasst Max Reger die Bedeutung der Waldschulheime zusammen.

Zusatzinformationen:

Die Jubiläumswoche feiert das Waldschulheim gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern des Welfengymnasiums Ravensburg und an mehreren Tagen sind auch noch Kinder und Jugendliche von umliegenden Förderschulen dabei. Über die Anleitung der Schüler mit Förderbedarf durch die Gymnasiasten bei waldpädagogischen Aktivitäten kommen die unterschiedlichen Schulformen in naturnaher Atmosphäre  zusammen.

Waldpädagogik bei ForstBW

ForstBW übernimmt im Rahmen des gesetzlich legitimierten Bildungsauftrages des Landes im Staatswald operative und für alle Waldbesitzarten konzeptionelle Aufgaben der Waldpädagogik. Darüber hinaus zeichnet sich ForstBW für den Qualifizierungslehrgang inklusive der Prüfung zur staatlich zertifizierten Waldpädagogin bzw. zum staatlich zertifizierten Waldpädagogen verantwortlich.

Über ForstBW

Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) arbeitet seit dem 01.01.2020 als eigenständiges Unternehmen. ForstBW trägt die Verantwortung für die Bewirtschaftung von über 324.000 ha Staatswald - das entspricht einem Viertel der Waldfläche Baden-Württembergs- und ist damit der größte Forstbetrieb des Landes. ForstBW setzt sich zum Ziel, ökologisch vorbildlich, sozial ausgewogen und ökonomisch erfolgreich zu arbeiten. Im Sinne des Waldes und der Menschen bildet das Prinzip der Nachhaltigkeit die Grundlage unserer Tätigkeit. Dazu tragen landesweit ca. 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei. Die naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung des Staatswaldes durch Forst Baden-Württemberg, AöR ist FSC® C120870 und PEFC zertifiziert. Seit dem 01. Oktober 2020 trägt ForstBW zudem das Gemeinwohl Ökonomie Zertifikat.

Presseansprechpartner:

Sascha Bahlinger
Forst Baden-Württemberg (AöR)
Stabsstelle Vorstandsbüro – Unternehmenssprecher
Im Schloss 5, 72074 Tübingen-Bebenhausen
Tel: 07071/7543 279
Mail: pr(at)forstbw.de
www.forstbw.de