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Dachbalken für den Klimaschutz

Holz aus heimischen Wäldern trägt dazu bei, das Klima zu schützen. Der Blick über den Tellerrand eröffnet unzählige neue Möglichkeiten, den wertvollen Rohstoff einzusetzen. Forst Baden-Württemberg (ForstBW) stellt Holz für die unterschiedlichsten Nutzungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Beim Thema Holznutzung erscheint in den meisten Köpfen zuerst ein Lagerfeuer oder der heimische Kamin. Doch idealerweise verbrennt man das Holz erst am Ende eines langen Lebenszykluses. Max Reger, Vorstandsvorsitzender von ForstBW: „Am liebsten ist mir, wenn das Holz gar nicht erst verbrannt werden muss. Denn dann ist sichergestellt, dass das CO2, das der Baum in seinem Leben gespeichert hat, dauerhaft gebunden ist“. Das Idealbeispiel sei dabei, laut dem Forstexperten, die Verwendung in alten Gebäuden. „Die Dachbalken im Freiburger Münster speichern seit 800 Jahren CO2, das seither nicht zum Klimawandel beiträgt. Ein wunderbares Beispiel für die langfristige Verwendung von Holz. Und es ist zu hoffen, dass das auch die kommenden 800 Jahre so bleibt.“

Natürlich bietet nicht jeder Baum das Potenzial zum Dachstuhl. Aber die moderne Technik bietet schier unzählige Möglichkeiten, auch qualitativ weniger hochwertiges Holz in eine langfristige Nutzung zu überführen. „Wir können inzwischen T-Shirts aus Holz herstellen, Autoteile, Tabletten und vieles mehr“, fasst Max Reger die technischen Fortschritte zusammen. „Natürlich fällt auch weiterhin Brennholz bei der Holzernte an. Aber unser Ziel sollte es sein, möglichst große Bestandteile des Baumes zunächst stofflich zu verwerten. Verbrennen kann man sie anschließend immer noch“.

Kaskadennutzung für langfristige Verwendung

Die sogenannte Kaskadennutzung sieht vor, dass der Rohstoff zunächst in möglichst kompletter Form beispielsweise als Brett oder Balken Einsatz findet. Hat er diesen Zweck erfüllt, kommen verschiedene Techniken zur Weiterverarbeitung zum Tragen. Als Beispiel sei eine Holzfaserplatte genannt, die als Dämmung für Gebäudewände gute Dienste leistet. Ist sie auch in dieser Form irgendwann obsolet, lässt sich das Holz chemisch aufschließen und beispielsweise als Stoff für Kleidung weiterverarbeiten. Erst ganz am Ende dieser Kette steht die Nutzung für die Energiegewinnung. „Im Idealfall hat das Holz aus heimischer Forstwirtschaft in dieser Zeit gleich mehrere klimafreundliche Zwecke erfüllt. Es entzieht für Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte der Atmosphäre schädliches CO2 und ersetzt nebenbei auch noch andere Werkstoffe, wie Stahl, Beton oder Styropor, bei deren Herstellung viele umwelt- und klimaschädliche Stoffe entstehen“, erklärt Max Reger.

Brennholz aus heimischen Wäldern ist eine gute Alternative

Man müsse nun aber kein schlechtes Gewissen haben, wenn man frisches Holz aus dem Staatswald verbrennt, erklärt der Vorstandsvorsitzende. „Das ist immer noch eine viel bessere Alternative, als fossiles Öl oder Gas zu verbrennen. Denn wenn Sie Ihr Holz aus zertifizierter, regionaler Forstwirtschaft erwerben, ist sichergestellt, dass dieses Holz auch wieder nachwächst und neues CO2 speichert. Wir arbeiten seit über 300 Jahren nach dem Nachhaltigkeitsprinzip“.

Holz aus der Nachbarschaft

Für diejenigen, die sich unsicher sind, woher sie heimisches Holz beziehen können, hat Max Reger einen Rat: „Gehen Sie doch einmal zum Sägewerk im Nachbarort und fragen Sie dort nach der Herkunft des Holzes. Ich bin mir sicher, dass Sie auf diesem Wege Holz aus nachhaltig bewirtschafteten, regionalen Wäldern bekommen. Und ganz nebenbei unterstützen Sie auch die regionale Wirtschaft“.

Über ForstBW

Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) arbeitet seit dem 01.01.2020 als eigenständiges Unternehmen. ForstBW trägt die Verantwortung für die Bewirtschaftung von über 324.000 ha Staatswald - das entspricht einem Viertel der Waldfläche Baden-Württembergs- und ist damit der größte Forstbetrieb des Landes. ForstBW setzt sich zum Ziel, ökologisch vorbildlich, sozial ausgewogen und ökonomisch erfolgreich zu arbeiten. Im Sinne des Waldes und der Menschen bildet das Prinzip der Nachhaltigkeit die Grundlage unserer Tätigkeit. Dazu tragen landesweit ca. 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei. Die naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung des Staatswaldes durch Forst Baden-Württemberg, AöR ist FSC® C120870 und PEFC zertifiziert. Seit dem 01. Oktober 2020 trägt ForstBW zudem das Gemeinwohl Ökonomie Zertifikat.

Presseansprechpartner:

Sascha Bahlinger
Forst Baden-Württemberg (AöR)
Stabsstelle Vorstandsbüro – Unternehmenssprecher
Im Schloss 5, 72074 Tübingen-Bebenhausen
Tel: 07071/7543 279
Mail: pr(at)forstbw.de
www.forstbw.de